Papst-Leo-Stiftung
Kontakt
Klostergasse 15-17
3100 St. Pölten
Tel.: +43 2742 324 3377
E-Mail: papstleostiftung@kirche.at
Die Papst-Leo-Stiftung wurde 1985 zur Förderung der Kath. Soziallehre gegründet und wird von einem Kuratorium verwaltet. Sie vergibt unter anderem alle zwei Jahre jeweils zwei Papst-Leo-Preise für besondere Verdienste um die Katholische Soziallehre, die mit je 1.500,- dotiert sind und zu gleichen Teilen an zwei Preisträger vergeben werden.
Durch diese Preise soll öffentlich anerkannt werden, wenn sich Personen und Institutionen um die Kath. Soziallehre in Lehre und Praxis, um die Verbreitung ihrer Kenntnis, um ihre praktische Anwendung durch Gesetzgebung, Projekte und Modelle oder um Akte sozialer Gerechtigkeit in ihrem Sinne innerhalb der Republik Österreich besonders verdient gemacht haben.
Aber auch für Projekte auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe und internationalen Solidarität, insbesondere solcher, für die österreichische Staatsbürger Verantwortung tragen, ist diese Auszeichnung vorgesehen.
1987: Innungsmeister Josef Lins (Vlbg.) für das in seinem Betrieb erfolgreich praktizierte Modell einer Mitarbeiterbeteiligung;
1988: die Schuhwerkstatt Schrems (NÖ) als Experiment einer
Arbeitnehmer-Selbstverwaltung jugendlicher Arbeitsloser in einem
wirtschaftlichen Problemgebiet;
1989: Sr. Maria Herlinde Moises (Slzbg.) für ihren Einsatz als Missionsschwester und Entwicklungshelferin in Kolumbien mit starkem gesellschaftspolitischem Engagement;
1990: Mag. Karl Rottenschlager (NÖ) für die Gründung und Leitung der Emmausgemeinschaft, die sich um die gesellschaftliche und berufliche Wiedereingliederung Haftentlassener, Nichtsesshafter sowie Alkohol- und Drogenabhängiger annimmt;
1991: Landesrätin Liese Prokop (NÖ) für ihre Bemühungen um die Familien, insbesondere für die Einführung der NÖ Familienhilfe, und
Univ.-Prof. P. Dr. Johannes Schasching SJ (Rom - Wien) für seine
herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Kath. Soziallehre und seine Lehrtätigkeit im In- und Ausland;
1993: Hans Riedler (OÖ) als Obmann des Vereines "Arbeitsloseninitiative B7" für die Bemühungen um die Wiedereingliederung von vor allem jugendlichen
Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsprozeß im Raume Linz,
und Ing. Friedrich Walterskirchen (NÖ) für seine Privataktion,
Gebrauchtwerkzeuge zu sammeln und Lehrwerkstätten und
Dorfgemeinschaften in Tanzania zur Verfügung zu stellen;
1995: Josef Bechtold (Vlbg.) als Betriebsleiter des Strumpferzeugers Ölz für die in diesem Betrieb erfolgreich umgesetzte Mitarbeiterbeteiligung und Dolores Bauer (Wien) als Obfrau des Vereines "Solidarität mit Lateinamerika" für die soziale, kulturelle, materielle und politische Unterstützung südamerikanischer Gewerkschaftseinrichtungen;
1997: OSR Ingeborg Lentschig und OSR Klaudia Mayr (NÖ) als Obfrauen der "Aktion Lettland" für Hilfstransporte nach Lettland und Bildungsinitiativen für lettische Multiplikatoren, und Manfred Strutzenberger (OÖ) als Vorsitzender der "ARGE ARMUT" für Initiativen für soziale Gerechtigkeit und gegen Armut im In- und Ausland.
1999: Landtagspräsident Mag. Edmund Freibauer (NÖ) für das von ihm konzipierte NÖ Wohnbauförderungsgesetz nach sozialen und familienpolitischen Kriterien, und Professor Dr. Dr. Johannes Michael Schnarrer (Wien) für seine Bemühungen um die Kath. Soziallehre in Wissenschaft und Publizistik, insbesondere für die unentgeltliche Übernahme des Lehrstuhls für Ethik und Sozialwissenschaften in Karlsburg (Siebenbürgen, Rumänien);
2001: Die Lehrlingsstiftung Eggenburg (NÖ) für ihr Projekt, Jugendlichen mit theoretischen, praktischen und sozialen Defiziten auf eine Berufslehre vorzubereiten und Lehrstellen zu vermitteln, und das Bildungshaus Betriebsseminar Linz (OÖ) für 37-jährige erfolgreiche Bildungsarbeit auf Grundlage der Kath. Soziallehre für ArbeitnehmerInnen und haupt- oder ehrenamtlich in der Arbeitnehmerpastoral Engagierte.
2003: Landtagspräsident Prof. Ing. Helmut Mader für sein Bemühen, die Intentionen der Katholische Soziallehre in seiner politischen Tätigkeit aktuell umzusetzen, und
Pfarrer Mag. H. Andreas Brandtner für die Initiierung und Leitung der EURO-Jugendakademie, von Jugendbildungshäusern in Oberhöflein und Safov (CZ) und für grenzüberschreitende Kindersommerlager in Langau.
2005: Die beiden Preise gingen an den Österreichischen Bauorden und an die Hans-Klingler-Stiftung.
Der Österreichische Bauorden organisiert Arbeitseinsätze von freiwilligen Helfertrupps, die aus Jugendlichen verschiedener Herkunftsländer und einem Betreuer bestehen.
Grundanliegen der Hans-Klingler-Stiftung ist die Umsetzung christlicher Gewerkschaftssolidarität in Ländern der Dritten Welt sowie in Ost- und Mitteleuropa, basierend auf den Werten der Katholischen Soziallehre.
2007: Die beiden Preise gingen an Thomas Huber aus Ternitz, und an die Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik der Schulschwestern Amstetten.
Thomas Huber hat in Eigeninitiative eine Bäckerei in Kinshasa, Kongo, eingerichtet und dort in einem mehrwöchigen Aufenthalt Jugendliche ausgebildet.
Die Schüler und Lehrkörper der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik der Schulschwestern in Amstetten unterstützen seit 2005 durch zahlreiche Aktivitäten ein Kinderzentrum und den Hilfsverein "Charity Viden" in Konotop, Ukraine.
2009: Bei der Kuratoriumssitzung der Papst-Leo-Stiftung am 3. März 2009 wurden die diesjährigen Papst-Leo-Preise an Dr. Bedrich Vymetalík (Brünn), an den em. Bischof Dr. h. c. Maximilian Aichern (Linz) und an das Projekt Megaphon (Graz) vergeben.
2011: Das Integrationshaus Innsbruck , von Dr. Josef Windischer ins Leben gerufen, bietet Unterkunft für Aidskranke, Drogenabhängige, Asylanten und Obdachlose an, versorgt sich dennoch selbst. Das Zusammenleben mit gesellschaftlich gut integrierten Mitbewohnern ermöglicht, Konflikte zu bearbeiten und abzubauen. Wer die Miete nicht bezahlen kann, wird zu hausinternen Arbeiten herangezogen. Angeboten werden auch Beratung durch Sozialarbeiter und Weitervermittlung, darüber hinaus soziale Initiativen in ganz Tirol gesetzt.
Alois Reisenbichler bemüht sich seit Jahrzehnten nach seinen Möglichkeiten um einen Dialog zwischen Kirchen und ArbeiterInnenbewegungen, versteht sich aber auch als Brückenbauer zwischen Kath. Kirche und Sozialdemokratie. Dabei bedient er sich immer wieder der Kath. Soziallehre. Sein selbstloser Einsatz für soziale Gerechtigkeit und sein Engagement in der Friedens- und Hiroshima-Bewegung sind beeindruckend.