2. Zur Vorgeschichte
Ein Blick in die Geschichte, vom langjährigen Bundessekretär der KAB-Österreichs, Leopold Summerauer, verfasst:
2.1. Geschichtliche Entwicklung
Entstehen und Aufstieg aller österreichischen Arbeiterbewegungen vollzog sich in dem großen Raum der österreichisch-ungarischen Monarchie mit damals mehr als 50 Millionen Menschen. Nach der Schlacht bei Königgrätz, 1866, errang Preußen die Führung in Mitteleuropa und die österreichisch-ungarische Monarchie, welche seit 1519 bestand, wurde zum Donaustaat.
Die Interessen dieses Staatsgebildes waren dem deutschen Raum sowie den Völkern des Nationalitätenstaates zugewandt. Zeit ihres Bestandes war die österreichisch-ungarische Monarchie die Brücke zwischen Ost und West in Europa.
Die Entwicklung der österreichschen Arbeiterbewegungen in weltanschaulicher und politischer Ausrichtung, unterschied sich daher in einigen Punkten wesentlich von der vieler anderer europäischer Staaten.
Schon im 15. Jahrhundert schlossen sich die Handwerksknechte in Bruderschaften zusammen, die sehr stark nach Zünften ausgerichtet waren.
Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden viele Unterstützungsvereine und Fabrikskassen, die aber in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch die Vertreter der absoluten Monarchie unterdrückt und fast alle aufgelassen wurden. Erst die März-Revolution von 1848 brachte dem gewaltig anwachsenden Stand der Arbeiter, trotz Niederschlagung dieses Aufstandes, bleibende Erfolge.
Mit den im Jahre 1867 in Kraft gesetzten Staatsgrundgesetzen, die den Staatsbürgern
- persönliche Freiheit,
- Gleichberechtigung,
- Religionsfreiheit,
- freie Meinungsäußerung innerhalb der durch Gesetzte gezogenen Schranken, sowie
- Vereins- und Versammlungsfreiheit
zusicherten, konnten sich die Arbeiter zu freien Vereinigungen erstmalig legal zusammenschließen. Aus den in diesem Zeitraum gebildeten Arbeitervereinen entstanden später durch Zusammenschlüsse die verschiedensten Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegungen nach Nationalitäten und weltanschaulichen Gruppierungen.
Da die katholische Kirche als Hierarchie und aus der geschichtlichen Entwicklung in der Monarchie sehr eng mit dem Thron verbunden war und man auch noch nicht die Probleme und Nöte dieses laufend wachsenden Industrieproletariates erkannte, waren nur wenige Priester und sozial engagierte Laien in diesen neu entstandenen Arbeitervereinen tätig. Auch die katholischen Gesellenvereine, nach der Idee von Kolping, konnten sich nur langsam konstituieren.
> 2.2. Entstehen von Katholischen Arbeitervereinen
Inhalt Chronik:
2.1. Geschichtliche Entwicklung
2.2. Entstehen von Katholischen Arbeitervereinen
3. Die Entwicklung der KAB-Österreich unter dem Motto:
3.1. Das erste Jahrzehnt: „Schmalz-BROT"
3.2. Das zweite Jahrzehnt: „Butter-BROT mit Marmelade"
3.3. Das dritte Jahrzehnt: „Extrawurst mit Gurkerl aufs BROT"
3.4. Das vierte Jahrzehnt: „Zwei belegte BROT mit Schinken..."
4. Übersichtstabelle der Vorsitzenden und wichtiger Wegbegleiter