3. Die Entwicklung der KAB-Österreichs
3.3. Das dritte Jahrzehnt: „Extrawurst mit Gurkerl aufs BROT"
Nach dem weltweiten Wiederaufbau und der Hochkonjunktur der 60er Jahre schockiert die Öl-Krise 1974 die ganze Welt. Nicht nur im „Club of Rome" beginnt man über die Grenzen des Wachstums und die Umweltverträglichkeit unserer Art zu wirtschaften und zu leben nachzudenken.
Die neue Sozialenzyklika „Octogesimo adveniens (Mit Anbruch des 80. Jahres) über die neuen sozialen Probleme fordert ebenso wie die Bischofssynode „De iustitia in mundo" (Über die Gerechtigkeit in der Welt) mehr Gerechtigkeit als Grundlage eines friedlichen Zusammenlebens von Menschen.
In Österreich setzt die Regierung Kreisky einige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Arbeitnehmer/innen z.B.
- Arbeitszeitverkürzung,
- Urlaube,
- Schülerfreifahrt,
- Gratis-Schulbücher, ...
Jetzt gibt's Extrawurst und Gurkerl zur Jause.
Auch zwischen KAJ und KAB machen sich die revolutionären Veränderungen der Ansichten bemerkbar und treiben einen Keil zwischen die Generationen. Es kommt zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmer/innen- und Betriebspastoral (AGAB).
In den 70er Jahren gibt es recht heftige Auseinandersetzungen rund um das Arbeitsverfassungsgesetz und seine Gültigkeit im kirchlichen Raum. Die Zeitung „Neuer Arbeiter" wird auf „ZeitZeichen" umbenannt und die 4. Nationale Studientagung fragt nach den „Aufgaben der KAB im gesellschaftspolitischen Bereich".
März 1971:
Die Forderung nach paritätischer Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Betrieben wird von der KABÖ beschlossen.
Jänner 1972:
Umbau und Namensänderung der Zeitung „Neuer Arbeiter" auf „ZeitZeichen".
Mai 1973:
Es kommt zur Bildung der „Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmer- und Betriebspastoral (AGAB) und zur Abhaltung des 1. Delegiertentages in Puchberg bei Wels.
September 1973:
Eine Wanderausstellung mit 500 Buchtiteln zum Thema „Literatur zur sozialen Gestaltung von Gegenwart und Zukunft" tourt durch Bildungshäuser, Gewerkschaften, Parteien und in die Bundesländer.
Oktober 1973:
Die 3. Internationale Katholische Arbeitnehmertagung (IKAT) findet in Eisenstadt statt. 140 Delegierte aus 7 Ländern treffen sich zum Thema: „Humanisierung der Arbeitswelt".
Juni 1974:
3. Nationale Studientagung der KABÖ in St. Pölten „Basisarbeit in der KAB".
Oktober 1974:
In Stellungsnahmen fordert die KABÖ unter anderem, die sozialrechtliche und sozialpolitische Angleichung von Arbeitern und Angestellten in einem Zeitraum von 10 Jahren durchzuführen".
April 1975:
Betriebsrätekurs mit KSÖ über „Mitbestimmung und Arbeitsverfassung".
September 1975:
Zwei große Wallfahrten für Arbeitnehmer: KAB-Burgenland mit 2.400 Teilnehmern und KAB-Tirol mit 6.000 Teilnehmern auf den Locherboden.
Jänner 1976:
Die KABÖ beginnt mit dem Vertrieb des Sammelbandes „Texte zur Katholischen Soziallehre - von 1891 bis 1975" von dem in den Folgejahren über 2.500 Exemplare an Mitarbeiter, Gewerkschafter,... verkauft werden.
Mai 1977:
4. nationale Studientagung der KABÖ zum Thema: „Die Aufgaben der KAB im gesellschaftspolitischen Bereich."
April 1978:
Die KAB beschließt ihr 3. Grundsatzprogramm nach eingehender Diskussion gesellschaftspolitischer Aussagen.
Dezember 1978:
Die Österreichische Pastoraltagung findet zum Thema „Arbeiterpastoral in der Pfarre" statt.
März 1979:
Neuordnung der Bundeskonferenz und des Bundesvorstandes der KABÖ.
Oktober 1979:
Um die Mitarbeit der KABÖ beim 9. ÖGB Kongress zu sichern, werden die „sozialpolitischen Arbeitskreise" in den Diözesen ausgebaut.
März 1980:
Die KAB beschließt die Herausgabe des Buches: „Dokumente - Etappen der katholisch-sozialen Bewegung seit 1850 und 30 Jahre Katholische Arbeitnehmer-Bewegung in Österreich" - mittlerweile ist der über 500 Seiten starke Band das Standardnachschlagewerk für die Gründungsjahre der KABÖ.
Oktober 1980:
Erste Hilfestellung der KABÖ für die polnische „Solidarnosc".
> 3.4. Das vierte Jahrzehnt: „Zwei belegte BROT mit Schinken..."
Inhalt Chronik:
2.1. Geschichtliche Entwicklung
2.2. Entstehen von Katholischen Arbeitervereinen
3. Die Entwicklung der KAB-Österreich unter dem Motto:
3.1. Das erste Jahrzehnt: „Schmalz-BROT"
3.2. Das zweite Jahrzehnt: „Butter-BROT mit Marmelade"
3.3. Das dritte Jahrzehnt: „Extrawurst mit Gurkerl aufs BROT"
3.4. Das vierte Jahrzehnt: „Zwei belegte BROT mit Schinken..."
4. Übersichtstabelle der Vorsitzenden und wichtiger Wegbegleiter