07.10.2016 | Kathpress
utl: KAB zum "Tag der menschenwürdigen Arbeit": Ersatzkräfteverfahren wäre brauchbare Regelung - Auch schnellere Anerkennung von Qualifikationen gefordert
Die "Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung" (KAB) fordert von der Politik die Arbeitserlaubnis für Asylwerber. Legaler Aufenthalt solle mit freiem und gleichem Zugang zum Arbeitsmarkt verbunden sein, nach bestimmter Wartezeit auch bei laufenden Asylverfahren, heißt es in einer Aussendung zum "Tag der menschenwürdigen Arbeit" am 7. Oktober. Diese und andere Forderungen stehen im Fokus des aktuellen KAB-Positionspapiers "Arbeit für Menschen auf der Flucht".
Der Arbeitsmarkt sei "kein normaler Markt", zumal er über das Schicksal von Menschen entscheide und daher besonders zu regeln sei, betonte die KAB. Er habe keine fixe Größe und könne auch mehr Angebot aufnehmen. Durchaus gebe es schon jetzt eine "brauchbare Regelung" durch das "Ersatzkräfteverfahren". Als weitere dringende Aufgabe der Politik bezeichnete die KAB die einfache und rasche Anerkennung von Qualifikationen von Migranten. Auch praktische Fähigkeiten sollten unkompliziert für die österreichischen Verhältnisse erweitert werden können.
Insgesamt sieht die KAB eine Vielzahl von Maßnahmen, mit denen langfristig Fluchtbewegungen eingedämmt werden könnten und die daher die weitere Unterstützung mit den jeweils verfügbaren Mitteln erfordere. Sowohl Anstrengungen für globale Gerechtigkeit gehörten dazu als auch der faire Handel, der Umwelt- und Klimaschutz, die Anhebung von Sozialstandards wie auch Verbesserungen in der EU sowie deren Weiterentwicklung zu einer Sozialunion.
Erinnerung an Arbeits-Grundrechte
Der "Welttag für menschenwürdige Arbeit" wurde von der Internationalen Arbeitsorganisation ILO ins Leben gerufen, um für Grundrechte in der Arbeit einzutreten. Mitglieder der KAB verteilen jedes Jahr rund um den 7. Oktober in Büros, Fabriken, Werkstätten und Geschäften Glückwunschkarten mit der Aufschrift "Einen guten Arbeitstag!". Damit soll das zentrale Anliegen ins Gedächtnis gerufen werden, dass der Mensch im Mittelpunkt der Arbeitswelt zu stehen hat, erklärt die Bewegung. Unterstützt wird zudem das Projekt "wir.gestalten.arbeit" der Katholischen Jugend, das es jungen Menschen ermöglicht, ihre Situation am Arbeitsmarkt darzustellen und auf kreative Weise Forderungen an die Politik zu richten. (Infos: www.wirgestaltenarbeit.at)
Menschenwürdig ist Arbeit in den Augen der KAB dann, wenn sie die Bedürfnisse des Menschen angemessen berücksichtigt, wenn gerecht entlohnt wird und wenn Mitarbeiter und Unternehmer gemeinsam am wirtschaftlichen und finanziellen Erfolg eines Unternehmens arbeiten. Auch Möglichkeiten zur Mitverantwortung und Eigeninitiative, der Beitrag zu Fortschritt und Wohl der Menschheit durch Produkte, die nachhaltig sind und die ungerechte Verteilung bezwecken, werden als Kriterien angeführt.
"Wir sehen Arbeit, die für uns nicht auf Erwerbsarbeit beschränkt ist, als Grundauftrag jedes Menschen. Ziel ist daher, möglichst allen Menschen eine Arbeit zu ermöglichen, die ihre Würde garantiert, ihnen Beteiligung ermöglicht, sinnvoll ist, ihre Entwicklung fördert, sie sozial absichert und die Umwelt berücksichtigt", so die Katholische Arbeitnehmerbewegung.
Wien, 7.10.2016 (KAP)
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