06.10.2016 | Kathpress
"Allianz für den freien Sonntag" feiert 15-Jahr-Jubiläum - Bischof Schwarz, ÖGB-Präsident Foglar und Wirtschaftskammer-Präsident Leitl gegen "schleichende Aushöhlung" des Sonntags - Festakt am 24. Oktober in Salzburg
Bischof Alois Schwarz, ÖGB-Präsident Erich Foglar und Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl und viele andere im Schulterschluss für den freien Sonntag: Die Forderung nach einem von Erwerbsarbeit möglichst wenig beeinträchtigten Sonntag vereinigt verschiedenste Interessengruppen, die sich vor 15 Jahren zur "Allianz für den freien Sonntag in Österreich" zusammengeschlossen haben. Neben der Österreichischen Bischofskonferenz und anderen christlichen Organisationen aus der gesamten Ökumene sind das starke Akteure wie der Österreichische Gewerkschaftsbund und etliche seiner Teilorganisationen, die Bundesjugendvertretung, der Alpenverein u.a. Gemeinsames Ziel ist der "Schutz des freien Sonntags vor schleichender Aushöhlung durch Wirtschaft und Politik".
Zum 15-jährigen Bestehen der "Allianz für den freien Sonntag" ist ein Festakt am 24. Oktober im Erzbischöflichen Palais in Salzburg geplant, an dem Erzbischof Franz Lackner als Gastgeber und Alois Schwarz als in der Bischofskonferenz für die Sonntagsallianz zuständiger Bischof teilnehmen. Im Vorfeld der Jubiläumsfeier haben sich Vertreter der Allianz in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "ksoe" der Katholischen Sozialakademie zu den Zielen des breiten Bündnisses bekannt und die Bedeutung des freien Sonntags für die gesamte Gesellschaft hervorgehoben.
Der Kärntner Bischof Schwarz erinnert daran, dass nach christlichem Verständnis der Sonntag der erste Tag der Woche ist und somit "vor Arbeit und Wirtschaft" komme. Der freie Sonntag "lässt Mensch, Gesellschaft und Natur atmen", ermögliche zwischenmenschliche Kontakte und Beziehungen und stifte Gemeinschaft mit den Mitmenschen und auch mit Gott.
Keinen Zweifel am Wert des arbeitsfreien Sonntag lässt auch ÖGB-Präsident Foglar: Er würdigt den starken gesellschaftlichen Konsens für dessen Beibehaltung als arbeitsfreien Tag, die Allianz will er "kontinuierlich ausbauen". Auch Foglars Gegenüber in der Sozialpartnerschaft, Wirtschaftskammer-Präsident Leitl, betont: "In einer globalisierten und sich digital entwickelnden Welt mit all ihren Bruchlinien und Verwerfungen kommt dem Sonntag als Tag der Begegnung, des Miteinanders und der Menschlichkeit mehr denn je besondere Bedeutung zu!"
Der AK-Präsident Rudi Kaske macht in der "ksoe"-Zeitschrift auf die bröckelnden Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit aufmerksam. Für ihn ist der Sonntag, "ein Tag, an dem wir als Gesellschaft die Hektik und den Stress reduzieren".
Auch Muslime schätzen "Sonntagskultur"
Auch die islamische Glaubensgemeinschaft betrachtet durch Sprecherin Carla Amina Baghajati den freien Sonntag als "willkommene Rückzugsmöglichkeit". Auch wenn der Sonntag aus religiöser Sicht keinen besonderen Stellenwert für Muslime einnimmt, würden sie die Abwechslung vom Alltag und die hierzulande übliche "Sonntagskultur" genießen. Lisa Muhr, stellvertretende Obfrau des Vereins zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie, äußert Vorbehalte gegenüber einer möglichen Sonntagsöffnung: "Bis jetzt waren die Menschen zumindest für einen Tag von Konsumstress und Hektik befreit."
Bischof Alois Schwarz und Allianz-Sprecher Franz Georg Brantner laden zur Jubiläumsfeier am 24. Oktober im Salzburger Erzbischöflichen Palais ein, begrüßen wird um 11 Uhr Erzbischof Franz Lackner. Musikalisch gestaltet wird die Feier vom Duo Gratzer/Käferböck-Stelzer. (Anmeldung bis 10. Oktober an Mail info@freiersonntag.at)
Wien-Salzburg , 6.10.2016 (KAP)
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