Welttag der Migrant/innen
Die KABÖ wandte sich Anfang Mai in Briefen an BM Rudolf Hundstorfer (BM für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz) und BM Dr. Reinhold Mitterlehner (BM für Wirtschaft, Familie und Jugend) und wir haben Antwort bekommen.
Briefinhalt:
Junge Asylwerber/innen dürfen am heimischen Arbeitsmarkt aufgrund eines ministeriellen Erlasses aus dem Jahre 2004 keine Lehre machen und auch erwachsene Asylwerber dürfen am regulären Arbeitsmarkt nicht beschäftigt werden, außer bei Saison- und Erntearbeiten.
Dieser an sich nicht sehr „freundliche“ Umgang mit Menschen in schwierigen Lebens-situationen ist wohl bekannt, ist aber in der vergangenen Woche anhand einer bedauerlichen Ausbildungsverweigerung für einen jungen Asylanten in Vorarlberg wieder verstärkt in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt.
Die Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung Österreich setzt sich immer wieder für eine menschenwürdige Gestaltung der Arbeitswelt ein – und hier besonders für die Schwachen und Benachteiligten.
Warum werden den jungen Asylbewerber/innen die Chancen auf ein gesichertes Leben verbaut? Ohne Arbeit bzw. ohne Ausbildung ist Perspektivenlosigkeit unter jungen Menschen die Folge.
Auch wenn ein Asylverfahren noch läuft und der junge Mensch möglicherweise nicht in Österreich bleiben darf, so besteht die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Ausbildung in Österreich, in einem anderen Land sein Leben zukunftsreicher zu gestalten.
Die psychischen Belastungen, der Verlust des Selbstwertgefühls sind für arbeitslose Menschen - egal ihrer Nationalität - gleichermaßen dramatisch.
Es ist daher höchst an der Zeit den Ministererlass aus dem vergangenen Jahrzehnt entsprechend der vielfach vorliegenden Abänderungsvorschlägen zu modifizieren.
Die KABÖ ersucht eine rasche Gesetzesänderung voranzutreiben, um den Zugang für Jugendliche und auch erwachsene Asylbewerber/innen am Arbeitsmarkt zu ermöglichen und damit in der österreichischen Asylpolitik bei allen Schwierigkeiten dennoch Mitmenschlichkeit zu verankern.
Hier die Briefe aus den Ministerbüros:
> Antwort von BM Dr. Mitterlehner
> Kathpress-Meldung v. 20.06.12 (pdf 10 KB)