P. Jakob Gapp-Preis 2011 der KAB Tirol
Bei dem Preisträger handelt es sich um eine Einrichtung der Barmherzigen Schwestern in Zams, ein Rehabilitationszentrum und Haus für lebens-begleitendes Wohnen mit ganzheitlicher Führung von Menschen mit Behinderung!
Bischof Scheuer würdigte in seiner Predigt besonders, dass sich die Barmherzigen Schwestern und alle MitarbeiterInnen in diesem Haus bemühen, im Alltag, in Pflege, Förderung und Therapie ein Umfeld zu schaffen, in dem Lebensfreude fließt und Lebensqualität entsteht. Der Bischof wies weiters auf die Bedeutung von Arbeitsmöglichkeiten für behinderte Menschen hin und lobte die positive Einstellung vieler Betriebe in Tirol, die Menschen mit Behinderung einen gesicherten Arbeitsplatz bieten.
Der Vorsitzende des Arbeitskreises "Seliger Jakob Gapp" Franz Wechselberger stellte zunächst die Intention des Jakob Gapp Preises vor und wies in seiner Laudatio auf die besonderen Einrichtungen und Leistungen im Sozialzentrum St. Josef hin, die bei der Jury letztlich zur Verleihung des P. Gapp-Preises führten:
Es ist einmal der Umgang der MitarbeiterInnen mit diesen, teils schwer behinderten Menschen, aber auch ganz besonders der Umgang der Mitarbeiter untereinander. Für diese Arbeit ist viel Feingefühl notwendig, gepaart mit starken Nerven, beides kann bei einem Besuch erlebt und anerkannt werden. Solches Wirken ist aber nur möglich, wenn die MitarbeiterInnen entsprechend motiviert, geschult, angeleitet und von den Verantwortlichen unterstützt und dauernd begleitet werden.
Einige Maßnahmen die für die Jury besonders wichtig waren:
- professionelles Feedback,
- flächendeckende Supervision,
- Einbindung der MitarbeiterInnen in die Entscheidungsprozesse,
- Einbindung von betreuten Personen als Mitarbeiter,
- Errichtung einer Kinderkrippe und
- angepasste Arbeitszeiten für Wiedereinsteigerinnen und Alleinerziehende,
- interne Bildungsakademie, um den Mitarbeitern immer die neuesten Erkenntnisse zu vermitteln,
- Verpflichtung einer psychologischen Beraterin, um "Born out" vorzubeugen, ebenso Coaching und Psychotherapiestunden für Mitarbeiter in Krisensituationen.
Über all diese Maßnahmen steht das Motto:
"Die Lebensqualität der BewohnerInnen hat das Wohl der MitarbeiterInnen zur Voraussetzung!"
Das Leitungsteam des Hauses, verantwortlich für die genannten Maßnahmen und das positive Betriebsklima: Heimleiter Dr. Matthias Walter und Pflegeleiterin Frau Christine Aichinger. Sr. Oberin M. Magna Rodler vom Mutterhaus Zams steht voll hinter allen Maßnahmen und unterstützt die Verantwortlichen in dem anerkannten Verhalten.
Herzlichen Glückwunsch für diese "Gute Arbeit" und die verliehene Auszeichnung!
v.l.n.r: Heimleiter Dr. Mathias Walter, Plegeleiterin Frau Christine Aichinger, Sr. Oberin M. Magna Rodler,
Bischof Dr. Manfred Scheuer, Wechselberger Franz, Leiter des Arbeitskreises Jakob Gapp.
P. Jakob Gapp - Preis
Der Preis ist eine kirchliche Auszeichnung für Betriebe in Tirol ab fünf MitarbeiterInnen. Verliehen wird der Preis an Unternehmen, die sich nachhaltig um ein gutes Betriebsklima bemühen und deren Betriebsleitungen soziale Verantwortung wahrnehmen. Die Bewertungskriterien orientieren sich an den Grundsätzen der Kath. Soziallehre und "Des Sozialwortes des Ökumenischen Rates der Kirchen Österreichs". Den Jakob Gapp - Preis hat der Innsbrucker Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer auf Initiative der Katholischen ArbeitnehmerInnen Bewegung - KAB gestiftet. Der Preis ist finanziell nicht dotiert. Äußeres Zeichen ist eine Urkunde des Bischofs und der von Adi Stocker der Fa. Swarovski neu gestaltete und von Peter Waldhard gefertigte Preis. Der Preis erinnert an den Seligen Jakob Gapp aus Wattens. Sein priesterlicher Einsatz war geprägt von sozialem Wirken. Wegen seiner unbeirrten Geradlinigkeit, seines sozialen Denkens und Handelns, seines Eintretens für christliche Werte geriet er mit dem menschenverachtenden Regime des Nationalsozialismus in Konflikt und wurde als Märtyrer unserer Heimatkirche 1943 in Berlin enthauptet.