Europäisches Seminar "Strategie Europa 2020"
Bis zum Jahr 2020 sollen fünf Kernziele der "Strategie 2020" verwirklicht werden.
1. Beschäftigung
- 75 % der 20-64-Jährigen sollen in Arbeit stehen
2. Forschung und Entwicklung sowie Innovation
- 3 % des BIP der EU soll für FuE imd Innovation aufgewendet werden
(öffentliche und private Investitionen)
3. Klimawandel und Energie
- Verringerung des Treibhausemissionen um 20 % gegenüber 1990
4. Bildung
- Verringerung der Schulabbrecherquote auf unter 10 %
- Steigerung des Anteils der 30- bis 34-Jähringen mit abgeschlossener Hochschulausbildung auf mindestens 40 %
5. Armut und Ausgrenzung
- Die Zahl von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffenen und bedrohten Personen soll um mindestens 20 Millionen gesenkt werden
Die gesamte Dokumentation der Europa-Strategie, erstellt von Wilfried Wienen, Europabüro der KAB Deutschlands: hier klicken
Die Teilnehmer/innen der Arbeitstagung bekräftigen die Ausrichtung der Europäischen Union im Rahmen der Europa 2020-Strategie. Denn bereits 1992 verpflichteten sich auf der Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 178 Staaten auf die Agenda 21 für eine umweltverträgliche, sozial gerechte und ökonomisch tragfähige Entwicklung im 21. Jahrhundert. Es bestand Konsens, dass Umwelt und Entwicklung zusammengedacht werden müssen, genauso wie sich Produktions- und Konsummuster der Industrieländer ändern müssen. Einerseits ist die globale Gesellschaft zu der Einsicht gekommen, dass das drohende Klimachaos eine Umkehr erfordert. Und auch die Politik hat sich durchgerungen, Emmissionsminderungsziele bis 2020 festzulegen. Namentlich die Europäische Kommission hält das Banner des Klimaschutzes hoch. Somit ist der Klimaschutz und der Umbau der Industriegesellschaft eines der Hauptziele der neuen Europa 2020 -Strategie.
Am Samstag ging es um die praktische Umsetzung der Strategie.
"Gerade die Verknüpfung von ökologischen Fragen, wie die Bekämpfung des Klimawandels, mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit schafft für Arbeitnehmer/innenbewegungen einen originellen Zugang zu den drängenden Problemen der Gegenwart", so Prof. Dr. Johannes Wallacher, Sozialethiker aus München, der auch von wissenschaftlicher Seite den KAB-Kurs bestätigte. Wallacher diskutierte mit den Teilnehmer/innen der Tagung die Ergebnisse der Studie "Gobal aber gerecht - Klimawandel bekämpfen, Entwicklung ermöglichen", eine Studie des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und des Instituts für Gesellschaftspolitik München, die im Auftrag von Misereor und der Münchener Rück Stiftung durchgeführt wurde. Dabei werden fünf Lösungswege in einem Gesamtkonzept für den Klimaschutz herausgearbeitet: Begrenzung und Handel mit Emissionen, Nachhaltige Waldnutzung, klimafreundliche Technologien, Befähigung zur Anpassung an den Klimawandel und gerechte Entwicklungspolitik.
Gefördert wurde die Arbeitstagung von der Europäischen Union und vom Europäischen Zentrum für Arbeitnehmerfragen (EZA). Denn ein wichtiges Querschnittsthema im EZA-Bildungsprogramm 2011 ist die Europa 2020-Strategie, die in insgesamt elf Seminaren aufgegriffen wird. Gefragt wird jeweils danach, welchen Beitrag die Arbeitnehmerorganisationen zur Umsetzung der Strategie leisten können. EZA begleitet die Seminare durch ein Forschungsprojekt mit HIVA -Onderzoeksinstituut voor Arbeid en Samenleving an der Universität inLeuven/Belgien und einer Abschlusskonferenz zu Beginn des Jahres 2012.
Zum Abschluss der Arbeitstagung beschlossen die Teilnehmer/innen in allen Ländern gemeinsam einen jährlichen Aktionstag am 07.Oktober, dem "Welttag der menschenwürdigen Arbeit", durchzuführen.