Die geistliche Begleitung in den Bewegungen der EBCA
Empfehlungen
Als Getaufte sind wir das Volk Gottes, die Kirche. Als Mitglieder der christlichen Arbeitnehmerbewegungen sind wir gerufen und gesendet zum Dienst in der Welt für mehr Gerechtigkeit, Gleichheit und Solidarität.
Die Ermutigung zum geistlichen Begleiter
Wir stellen fest, dass es in unseren Bewegungen sehr unterschiedliche Ansichten und Realitäten gibt. Alle Mitglieder sind gerufen ihren Glauben zu bezeugen. Aber einige sind auch gerufen geistliche Begleiter zu sein. Entsprechend ihrer Charismen und Berufung sind Viele gerufen, geistliche BegleiterInnen zu sein.
Die geistlichen BegleiterInnen stehen im Dienst der Bewegungen und tragen bei zu einem begründeten Handeln.
Die Ausbildung
Der geistliche Begleiter wird, wie Jesus auf dem Weg nach Emmaus, mit den Menschen unterwegs sein, ihre Lebensgeschichte anhören, die Schrift erklären, das Brot und das Leben teilen und ermutigen, die gute Nachricht zu verkünden. Priester und Diakone sind dabei nicht die einzigen Fachleute.
Zur Ausbildung gehören:
- Lebensbetrachtung (revision de vie)
- Verständnis der Bibel und der Soziallehre der Kirche
- Die Lebenssituation der ArbeitnehmerInnen verstehen und mit ihnen teilen
- Die Strukturen der sozialen Realität und deren Veränderung erkennen
- Orte und Erfahrungen von Hoffnung anbieten
- Ein besonderer Blick für die Schwachen und Ausgegrenzten
- Eine gelebte Solidarität mit den Ärmsten
- Die Geschichte der Arbeiterbewegung kennen
- Vertiefung der systematische Kenntnisse auf sozialer, spiritueller, theologischer und
kirchlicher Ebene.
Rolle der Priester
Die Präsenz von Priestern, Diakonen und Bischöfen macht deutlich, dass unsere Bewegungen Kirche sind.
Sie ermutigen die Einzelnen des Volkes Gottes ihre Verantwortung wahrzunehmen.
Sie begleiten vor allem auch die neugegründeten Gruppen unserer Bewegung.
Sie sind Weggefährten der Aktivisten (der besonders Engagierten).
Sie tragen Sorge für die Einbindung in das ganze Volk Gottes, die Kirche.
Der Priester repräsentiert die Anerkennung durch die Kirche und feiert die Sakramente mit der Bewegung.
Unser Beitrag zum Kirche Sein
Unsere Bewegungen sind Zeichen der Anwesenheit der Kirche in der Welt der Arbeit. Die Bewegungen bringen die Erfahrungen der Arbeitnehmer (Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfälle, Leiden, Armut,...) in der Kirche zur Sprache.
Die Bewegungen leben eine Spiritualität, die verwurzelt im Leben ist und die Armen einbezieht.
Die Bewegungen pflegen mit der Hierarchie der Kirche regelmäßigen Dialog.
Die Bewegungen tragen das Lebens der ArbeitnehmerInnen in die liturgischen Feiern der christlichen Gemeinde.
Die Bischöfe sorgen dafür, dass Priester und Diakonen in den Dienst der Bewegungen gestellt werden.
Konsequenzen für die Koordination:
Der Austausch von Ausbildungsinhalten (Dokumente, Materialien, Texte über Lebensbetrachtungen, ...)
Bilaterale Beziehungen zwischen Bewegungen in Europa knüpfen
Vertretung übernehmen (Mitarbeit) in der Arbeitnehmerpastoral auf lokaler, nationaler und Europäischer Ebene (GEPO)
Kontakt und Beziehungspflege mit den Europäischen Instanzen der Kirche (COMECE und dem Sekretariat der Bischofskonferenzen von Europa) von dem Präses der EBCA und der Koordinationsgruppe.Der Austausch der Erfahrungen mit den anderen Kontinenten im Rahmen von WBCA.
Szombathely, 19. Oktober 2010
Verantwortlich für die deutsche Fassung:
Fritz Krull, Geistlicher Assistent der KAB in der ED Wien
Albin Krämer, Bundespräses KAB-Deutschlands
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