8. Internationaler KAB Kongress
In Brünn fand der internationale Kongress der Katholischen Arbeitnehmerinnen-Bewegungen der sog. CEE-Länder, also der zentraleuropäischen Länder statt.
Neben dem Veranstalterland Tschechien waren Vertreter aus Ungarn, Polen, der Slowakei, Österreich und erstmalig auch aus Rumänien dabei.
Begonnen wurde mit einer Messfeier, die aufgrund der Internationalität der TeilnehmerInnen in lateinischer Sprache gehalten wurde. Beim Kongress selbst war dann für Simultanübersetzung gesorgt, sodass sowohl die Referate, als auch die anschließenden Diskussionen und die einzelnen Länderberichte gut zu verstehen waren.
Zunächst referierte der Vorsitzende der KAB St. Pölten, Toni Liedlbauer, über „die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise auf die ArbeitnehmerInnen in Österreich“. Er stellte dabei die verschiedenen sozialpartnerschaftlichen Modelle, wie Frühwarnsystem, Sozialplan, Arbeitsstiftung, Kurzarbeit, Bildungskarenz oder Aussetzvertrag in den Mittelpunkt seiner Ausführungen.
Die Delegierten aus den anderen Ländern zeigten sich sehr interessiert, da bei ihnen derartige Modelle noch nicht üblich sind. Bei den sechs Länderberichten war jener aus Rumänien für uns Österreicher am Interessantesten
Die rumänische Wirtschaft sei zu einem großen Teil von Entscheidungen in Österreich abhängig, da die größten Unternehmen des Landes mittlerweile österreichische Eigentümer haben. Explizit genannt wurde das Bankenwesen und die Mineralölwirtschaft.
Das zweite Hauptreferat („Globale Krisen und Christliche Sozialethik“) hielt Dr. Vyhmetalik aus Tschechien, der u. a. Mitglied der päpstlichen Sozialakademie ist. Er bezog sich immer wieder auf Aussagen von Papst Benedikt XVI. in seiner letzten Enzyklika „caritas in veritate“. Zusammenfassend stellte der Referent fest, dass die westliche Gesellschaft von Egoismus und Gier geleitet sei, was schließlich zur aktuellen Situation geführt hätte und dass ein Umdenkprozess höchst notwendig sei. Diese Ansicht wurde in der anschließenden Diskussion, vor allem in den Wortmeldungen der Österreicher bestätigt. Gastgeber im nächsten Jahr wird die Slowakei sein – Bratislava wartet im Oktober auf die sechs Länderdelegationen.
Johann Weinreich
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