Ein gutes Leben könnte für alle möglich sein!
Von 23.-25.4.2009 fand ein europäisches Seminar zum Thema „Soziale Ungleichheit in Europa: Prekäre Arbeit und Working poor" in Nals/Südtirol statt. Es trafen sich 40 VertreterInnen von Katholischen ArbeitnehmerInnen Organisationen wie der KAB Österreich, Deutschland, Schweiz sowie KVW Südtirol, KAV Belgie, Polen, Ungarn und Tschechien.
In allen europäischen Ländern findet eine soziale Spaltung statt. Die Ursachen dafür sind vielfältig, und die jetzige Wirtschaftskrise verstärkt die Problematik. Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander. Die Arbeitslosigkeit steigt in allen Ländern; Prekarität und atypische Arbeitsverhältnisse sind in der Mitte der Erwerbsgesellschaft angekommen.
Arbeit schützt nicht vor Armut
34% der Erwerbsarbeitslosen in der EU sind armutsgefährdet, 13% der Inaktiven leben unter der Armutsgrenze. Einkommen unter der Armutsgrenze trotz Erwerbsaktivität bezeichnet man als „Working Poor" und betrifft 7-8% der Erwerbstätigen.
Immer mehr Menschen in Europa können trotz und durch ihre Arbeit ihren Lebensunterhalt nicht mehr sicherstellen: europaweit fristen über 100 Millionen ArbeitnehmerInnen ihr Leben in unsicheren Verhältnissen.
Rund 40 Millionen "Working Poor" das ist die Hälfte der armutsgefährdeten Personen.
Die Prekarität ist weiblich
Frauen verdienen in Österreich etwa um ein Drittel weniger als Männer. Die Unterschiede sind im untersten Einkommensviertel am höchsten.
Die beängstigende Tatsache des Zunehmens sozialer Armut verlangt Maßnahmen, die dem Prozess Einhalt gebieten: etwa angemessene Mindesteinkommen, qualitätsvolle Sozialleistungen und eine aktive Arbeitsmarktpolitik.
Ein gutes Leben für alle ist möglich, es bedarf jedoch des poltischen Gestaltungswillens.