WBCA Botschaft zum 1. Mai
Die schwerste Weltwirtschaftskrise seit 1929 hat zahlreiche Folgen für die Arbeitnehmer/innen und ihre Familien in allen Ländern der Welt. Täglich sehen und hören wir von Fabrikschließungen, Beschäftigungsverlust, wirtschaftlich bedingten Kündigungen, Betriebsverlagerungen und Anstieg von Arbeitslosigkeit.
Andererseits sehen wir, wie Milliarden von US-Dollar an die Banken transferiert werden, um sie vor dem Bankrott zu retten und um den Verantwortlichen riesige Boni zu zahlen und wofür der Internationale Währungsfond (IWF) zum Ausgleich fordert, öffentliche Ausgaben zu verringern. Es ist klar: Da stimmt etwas nicht hinsichtlich der Werte, auf die unser derzeitiges politisches und wirtschaftliches System gebaut ist.
Es ist ein System, in dem die menschliche Würde nicht beachtet wird, wo Arbeitsmigranten/innen meistens als Erste eingestellt, aber auch als Erste entlassen werden, wo das Recht zur Vereinigungsfreiheit oft der Anlass ist, eine/n Aktivisten/in zu entlassen oder ein Unternehmen zu verlagern. Es ist ein System in dem der Profit vor der Person steht. Als Bewegung christlicher Arbeitnehmer/innen erinnern wir an den Grundsatz, den die Kirche stets gelehrt hat: das Prinzip des Vorrangs der Arbeit vor dem Kapital. In diesem Zusammenhang drängen wir darauf, an der Seite der Arbeitnehmer/innen zu sein, die für Gerechtigkeit kämpfen und dafür, das „tägliche Brot" verdienen zu können!
Wir, die WBCA glauben an die Fähigkeit der Arbeitnehmer/innen sich gemeinsam gegen die Ungerechtigkeit zu stellen. Wir sehen täglich, wie Arbeitnehmer/innen auf die Ungerechtigkeiten, die ihnen zugefügt werden, mit Streiks und Protesten auf allen Kontinenten reagieren. Sie fordern Gerechtigkeit und Gleichheit bei der Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse ohne Habgier. Diese Solidaritätsaktionen sind Zeichen der Hoffnung für die Arbeitnehmer/innen aller Länder.
Die Solidarität zwischen Arbeitnehmer/innen aus dem Norden und dem Süden ist unentbehrlich, um würdige Arbeit, in der alle Arbeitnehmer/innen die gleichen Rechte haben, für Alle zu schaffen und zu fördern.
Gespeist durch unseren Glauben an Jesus Christus, wollen wir teilhaben an der Schaffung einer neuen Gesellschaft, in der alle Arbeitnehmer/innen Angehörige einer einzigen Rasse, der «menschlichen Rasse» sind, die gemeinschaftlich an der Schaffung einer anderen Welt arbeitet, gegründet auf eine handelnde Solidarität zur Förderung des Friedens und der Achtung der menschlichen Würde und der Menschenrechte für ALLE.
Die WBCA ist eine internationale Organisation der Solidarität . Am 1. Mai verbinden wir uns mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die - ob mit oder ohne Glauben - für eine gerechtere, bessere Welt kämpfen, um unseren Willen zu zeigen, alle Arbeitnehmer/innen von den Ungerechtigkeiten, bedingt durch eine unkontrollierte liberalistische Wirtschaft, zu befreien. Alle solidarisch miteinander, können wir eine neue, bessere Welt schaffen und werden es tun.
Exekutivrat der WBCA
weiterführender Link:
[1] Enzyklika « Labor exercens 1981 Johannes - Paul II.