Katholische Arbeitnehmer/innen: "Pflege- und Sorgearbeit aufwerten"
Wien, 05.10.2021 (KAP) Die Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung Österreich (KABÖ) appelliert an die Politik, Berufe im Bereich von Pflege und Sorgearbeit (CARE) aufzuwerten: "Pflege- und Sorgearbeit muss aufgewertet werden, und das muss sich sowohl in angemessener Bezahlung, als auch in beziehungs- und familienfreundlichen Arbeitsbedingungen niederschlagen", fordert die KABÖ-Vorsitzende, Anna Wall-Strasser, in einer Aussendung am Dienstag. Anlass ist der Welttag für menschenwürdige Arbeit, der am 7. Oktober gefeiert wird.
Um den politischen Druck zu erhöhen, hat sich die KABÖ zuletzt der österreichweiten Initiative "Mehr für Care!" angeschlossen, die u.a. für eine bessere finanzielle Ausstattung im CARE-Bereich eintritt. Schließlich seien gerade in diesem Bereich die Arbeitnehmer*innen in den letzten eineinhalb Jahren der Pandemie an ihre Grenzen gekommen. "Arbeitsverdichtung, hohe Verantwortung bei wenig Mitsprache, niedrige Löhne und belastende Personalschlüssel" bringe viele Menschen im Pflege- und Sozialbereich - die meisten davon Frauen - "an den Rand ihrer Kräfte", so die KAB. Eine Mitarbeiterin in einem Altenheim wird in der Aussendung mit den Worten zitiert: "Es braucht rasche Veränderung, Wertschätzung durch kürzere Arbeitszeiten und höhere Löhne. So halten wir das nicht mehr lange durch!"
Aus Anlass des Welttages für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober wolle man daher die vier Säulen menschenwürdiger Arbeit in Erinnerung rufen, so Wall-Strasser: "Existenzsicherung, Respekt und Wertschätzung, sowie ein verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen dieser Erde". Aus diesem Grund werde die KAB in Form verschiedener Aktionen in den Diözesen und in den Betrieben Aktionen veranstalten und etwa gezielt Menschen an ihren Arbeitsplätzen besuchen.
Die KAB Oberösterreich besucht gezielt Menschen an ihrem Arbeitsplatz in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern, Kindergärten und Betreuungseinrichtungen für Schulkinder. Mittels Spruchkarte und Sackerlklammer als kleinem Geschenk soll verdeutlicht werden, dass es Zusammenhalt braucht im Einsatz für gute Arbeitsbedingungen. Die KAB Steiermark wiederum lädt bereits am Mittwoch, 6. Oktober (10 Uhr), in Graz zu einem Pressegespräch mit der Sprecherin der "IG 24", der Interessengemeinschaft der 24h-Betreuerinnen und -Betreuer.