Presseaussendung der Katholischen Aktion zur Neuaufstellung der ksoe
So sieht das auch die KAB, wenn es in der heutigen Presseaussendung der Katholischen Aktion Österreichs heißt: "Es ist nicht Aufgabe der Katholischen Soziallehre und daher auch nicht einer Einrichtung wie der Sozialakademie, sozialpolitische Beruhigungspillen zu verteilen oder einer politischen Partei oder Interessensvertretung nach dem Mund zu reden." Bewährte Einrichtungen wie die Sozialakademie seien gerade jetzt von Nöten.
Die von den Bischöfen angekündigte inhaltliche und strukturelle Neuaufstellung der Katholischen Sozialakademie Österreichs (KSÖ) müsse diese stärken und sie weiter auf die aktuellen gesellschaftspolitischen Themen fokussieren. Diese Erwartung haben die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) und mehrere ihrer Mitgliedsorganisationen geäußert. „Gerade jetzt braucht die Kirche einen Thinktank, der seit Jahrzehnten im gesellschaftlichen Diskurs zu sozialer, ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit mitgeprägt hat“, heißt es in der am Montag veröffentlichen Stellungnahme der KAÖ. Auch für die Katholische Aktion und ihre Gliederungen stellt die KSÖ eine wichtige Grundlagen für ihr gesellschaftspolitisches Engagement zur Verfügung.Der Sozialakademie sind - bedingt durch die Corona-Krise - in den vergangenen Monaten die Einnahmen aus politischer Erwachsenenbildung und Organisationsberatung weggebrochen, was sie in finanzielle Schwierigkeiten gebracht hat. „In der Bewältigung der Folgen der Corona-Krise werden wir aber gerade bewährte Einrichtungen wie die KSÖ brauchen“, betont die Katholische Aktion. „Mit großer Sorge haben wir vernommen, dass die bisherigen MitarbeiterInnen der KSÖ, die über viel Erfahrung und Kompetenz verfügen, nicht in die neue Struktur übernommen werden sollen.“Die Katholische Aktion verweist auf Aussagen der Bischöfe, die diese selbst in ihrem zu Pfingsten veröffentlichten Hirtenbrief getroffen haben. Darin heißt es, es brauche „einen nationalen Solidaritätspakt, um für alle in Österreich lebenden Menschen eine gute Zukunft zu ermöglichen. Er lässt sich nicht verordnen, kann aber auf der Basis eines guten Dialogs, mit kreativen Beteiligungsprozessen und mit der aktiven Einbindung der Zivilge-sellschaft gelingen. (...) Wir wünschen uns eine neue, pfingstliche Debattenkultur in Politik, Gesellschaft und Kirche.“Weiter betonten die Bischöfe: „In jedem Fall wird uns allen zukünftig ein hohes Maß an Lernbereitschaft abverlangt werden. Nicht zuletzt werden eine voranschreitende Digitali-sierung und Globalisierung dies erforderlich machen. Ob in direkter Begegnung, in interdisziplinären Foren und anderen Formaten – wir müssen zum Wohl aller Menschen dem Teilen und Anteilgeben an Entwicklungen und Erkenntnissen einen neuen Stellenwert einräumen, weit über den eigenen Tellerrand hinaus.“ „Ganz entschieden ist zu fragen, mit welchen Investitionsimpulsen jetzt eine sozialverträgliche, menschlich und ökologisch ver-antwortbare Wirtschaft angekurbelt werden könnte“, so die Bischöfe.„Unverzichtbares innerkirchliches Kompetenzzentrum“
„Als Katholische Aktion teilen wir diese Anliegen uneingeschränkt, und wir sehen in der Sozialakademie ein unverzichtbares innerkirchliches Kompetenzzentrum dafür. Dazu gehört auch, offen und selbstkritisch vorauszudenken. Es ist nicht Aufgabe der Katholischen Soziallehre und daher auch nicht einer Einrichtung wie der Sozialakademie, sozialpoliti-sche Beruhigungspillen zu verteilen oder einer politischen Partei oder Interessensvertre-tung nach dem Mund zu reden. Ihr Kompass ist das Evangelium und ihr Ziel ein würdevol-les Leben und Gerechtigkeit für alle Menschen.“„Wir begrüßen, dass die KSÖ laut der Ankündigung der Bischofskonferenz weiterhin für die ‚Allianz für den freien Sonntag‘ zuständig sein soll. 2001 war die Sozialakademie maßgeblich an der Gründung der Allianz beteiligt, gemeinsam mit der Katholischen Aktion undihren Gliederungen sowie vielen anderen Organisationen und Initiativen. MitarbeiterIn-nen der KSÖ haben für die Allianz wesentliche Koordinationsarbeit geleistet. Es ist wich-tig, dass die Allianz als breit getragene Initiative fortgeführt wird, und dazu braucht es auch weiterhin entsprechende organisatorische Unterstützung“, betont die KAÖ. Ausdrücklich unterstützt wird die Stellungnahme der KAÖ von der der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (KFBÖ), der Katholischen ArbeitnehmerInnenbewegung Österreichs (KABÖ), der Katholischen Männerbewegung Österreichs (KMBÖ) und dem Katholischen AkademikerInnenverband Österreichs (KAVÖ). Die KFBÖ hebt hervor, dass die Katholische Sozialakademie seit Jahrzehnten wichtige Partnerin im Hinwirken auf eine geschlechtergerechte Gesellschaft war und ist und immerwieder wesentliche Impulse in der Bildungsarbeit wie im öffentlichen Diskurs gesetzt hat. Sie habe die Vernetzung von Kirche und Zivilgesellschaft in allen Fragen sozialer Gerechtigkeit stark geprägt und gepflegt.
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