KAB für mehr kirchliche Sozialdynamik
Der Aufbruch der katholischen Kirche und die von Papst Franziskus ermutigte Evangelisierung erfordern mehr gesellschaftspolitisches Engagement, soziale Dynamik und eine deutlichere Hinwendung zu den Sorgen und Nöten der Menschen: Das war der Grundtenor des diesjährigen Studientages der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) Steiermark, der am 18. Jänner in der Grazer Otto-Möbes-Akademie stattfand. Im Mittelpunkt standen dabei das jüngste Apostolische Schreiben des Papstes, "Evangelii Gaudium", sowie das vor zehn Jahren veröffentlichte Ökumenische Sozialwort der christlichen Kirchen Österreichs, an dessen "Relektüre" die KAB mitwirken möchte.
Der steirische Caritas-Seelsorger Günther Zgubic, der mehr als 20 Jahre als Seelsorger in Brasilien tätig war, plädierte auf dem Studientag, von den Erfahrungen der Kirche Lateinamerikas zu lernen und das seelsorgliche Angebot der Pfarrgemeinden hierzulande auf die sozialen Probleme der Menschen auszurichten. Die befreiende Botschaft Christi solle im solidarischen Mitleben mit den Armen wieder an missionarischer und prophetischer Dynamik erlangen. Als Beispiel nannte er die Initiierung von Gesprächskreisen auf Dekanatsebene, um sozialpolitische Fragen wie Migration, Arbeitslosigkeit, Suchtprobleme oder Wohnungsnot gemeinsam mit Experten zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen.
KAB-Bundesvorsitzender Johannes Labner unterstrich in seinen Ausführungen zu "Evangelii Gaudium", dass die Einladung zu einer offensiveren Evangelisierung ernst genommen und als Dienst am Mitmenschen gelebt werden solle. Die Katholische Arbeitnehmerbewegung wolle sich an der Aktualisierung des Ökumenischen Sozialwortes und dessen Anpassung an die aktuelle gesellschaftspolitische Situation beteiligen. Kirchliche Einrichtungen müssten Menschen verstärkt zu gesellschaftspolitischem Engagement ermutigen, forderte Labner.
Bei der Wahl des neuen Diözesan-Vorstandes der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Steiermark wurde Labner einstimmig wiedergewählt. Zu seinen Stellvertretern wurden Margarethe Pittner und der Grazer Historiker Alois Ruhri bestellt.
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