Ihre Unterschrift gegen Lohnsklaverei
Schon als kleines Mädchen träumte Muthu davon, eine „Sumangali“ zu werden: das Leben einer verheirateten Frau zu führen, die glücklich und zufrieden leben darf. Ein unerreichbarer Traum für arme Frauen in Indien! Denn ohne Mitgift geht gar nichts. Und die haben viele nicht. Auch Muthu nicht.
Das haben geschickte BaumwollfabrikantInnen für sich entdeckt. Sie werben junge Frauen an, die sich eine Mitgift erarbeiten wollen. Die Kampagne nannten sie „Sumangali“ – glückliche Ehefrau. Doch von Glück sehen die meisten Frauen nichts, wenn sie sich auf die Arbeit in der Baumwollfabrik einlassen.
Die Realität ist ernüchternd: 12-Stunden-Schichten, kein Wochenende, kein Urlaub, ständige Überwachung, Gewalt und Demütigungen.
„Vaan Muhil“ heißt: bewölkter Himmel…
Gegen diese Missstände macht die kfb-Partnerorganisation Vaan Muhil jetzt mobil. Sie hat bereits mehrere Kampagnen in Südindien gegen Folter und für Menschenrechte durchgezogen. Vor einem Jahr hat sie eine Studie zu den Arbeitsbedingungen in der Baumwollindustrie in Südindien vorgelegt. Jetzt übernimmt Vaan Muhil die rechtliche Vertretung von Opfern bei groben Ungerechtigkeiten im „Sumangali“-Konzept. Die ArbeitgeberInnen werden auf Entschädigung geklagt. Außerdem organisiert Vaan Muhil Workshops, in denen sie RegierungsvertreterInnen Beispielfälle vorstellt.
…und bringt ersehnten Regen
Langfristig fordert Vaan Muhil, das „Sumangali“-Konzept abzuschaffen. Auf dieses Ziel hin arbeitet Vaan Muhil mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gewerkschaften zusammen und holt sich die Unterstützung der Medien.
In einer Petition an den Arbeitsminister des südindischen Bundesstaates Tamil Nadu, K.T. Pachamal, fordern die kfbö und zahlreiche weitere Organisationen - darunter auch die KAB - ein Verbot des „Sumangali-Schemes", d.h. ein Verbot von Arbeitsverträgen, die Mädchen und junge Frauen mit dem Versprechen, sich eine Mitgift erwirtschaften zu können, in ausbeuterische Arbeitsverhältnisse locken.
> zum UNTERSCHREIBEN gehts hier!