3. Handeln - Das Projekt „GUTE ARBEIT"
3.1. Gute „Vor-Arbeit" in Finnland und Deutschland
„Wir haben das „Good Work Project" begonnen, um eine Diskussion darüber voranzutreiben, was „good work" heutzutage bedeutet, da Deregulierung und Globalisierung weit fortgeschritten sind.
Wir wissen jetzt noch nicht, was das Ergebnis dieses Projektes sein wird. Wir freuen uns aber, dass die Diskussion sich auch auf lokaler Ebene verbreitet"
beschreibt Marja Kantanenen, Sozial- und Industriepfarrerin von Helsinki ihr Projekt.
Ausgangspunkt für das finnische Projekt waren
- der Hirtenbrief der Amerikanischen Römisch katholischen Bischofskonferenz von 1986 „Economic Justice For All" und
- eine Studie der Anglikanischen Kirchenkonferenz: Council of Churches for Britain and Ireland „An Enquiry on Unemployment and the Future of Work" aus dem Jahr 1997.
- Ebenso bildete das gemeinsame Wort der Kirchen zur wirtschaftlichen und sozialen Situation in Deutschland „Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit" eine Grundlage
für die UIM (Urban Industrial Mission) in Finnland eine inhaltliche Diskussion darüber zu starten, was „good work" im Zeitalter der Globalisierung und Deregulierung bedeuten könnte.
Nach dem Start des Projektes, zahlreichen Seminaren und u.a. der Herausgabe eines „good work"- Handbuches formulierte die finnische UIM im Jahr 2000 zehn Kriterien:
Good Work - Gute Arbeit
- stellt Produkte her, die wirklich wertvoll sind
- respektiert die Würde jedes Menschen als Ebenbild Gottes
- ist Dienst am Nächsten
- gibt dir die Möglichkeit, deine Gaben/Talente zu verwirklichen
- geht achtsam mit der Schöpfung um
- gewährt ein angemessenes Einkommen
- gibt die Möglichkeit, Arbeitsbedingungen und den Arbeitsrhythmus zu ändern
- ermöglicht auch Ruhepausen und Erholung
- stärkt jedes Mitglied der Gemeinschaft im Betrieb oder im Gemeinwesen
- formuliert Kriterien für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Auf der Konferenz der European Contact Group of Urban and Industrial Mission (=ECG) wurde im September 2000 das finnische Projekt vorgestellt und wurde von der KDA (=kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt) der Evangelischen Kirche in Deutschland aufgegriffen. Dabei wurde der Kriterienkatalog um fünf Punkte erweitert:
Gute Arbeit - Good Work
- beteiligt die Mitarbeitenden an betrieblichen Entscheidungsprozessen
- steht im Dienst weltweiter Gerechtigkeit
- sorgt für eine gerechte Verteilung von Gütern und Chancen
- geschieht in Solidarität
- eröffnet allen Menschen Beteiligungsmöglichkeiten
Ziel der Projekte in Finnland und Deutschland ist, über die Frage, wie wir arbeiten und wie wir zukünftig arbeiten wollen eine möglichst breite Diskussion anzuregen.
> 3.2. Wir machen uns gemeinsam auf den Weg
Inhalt
1. Sehen - Hauptsache Arbeit?
2. Urteilen - Biblische Inspirationen
3. Handeln - Das Projekt "Gute Arbeit"
3.1. Gute "Vor-Arbeit" in Finnland und Deutschland