1. Sehen - Hauptsache Arbeit?
„Unsere Frauen und Mütter sind teilweise die modernen Sklaven in der heutigen Arbeitswelt, zum Beispiel als Verkäuferinnen/Kassierinnen" lautet eine der aktuellen Beschreibungen im Sozialbericht , den die 14 christlichen Kirchen in Österreich im September 2001 veröffentlicht haben.
Um weiter auszuführen:
„Gerade alleinerziehende Frauen werden zu immer unpassenderen Arbeitszeiten zum Dienst verpflichtet: lange Mittagspausen, lange Abende, sodass viel Zeit verloren geht und die Kinder zu Hause allein sind ..."
und allgemein festzustellen
„Die Arbeitsbedingungen werden immer schwieriger. In einer Abteilung sind immer weniger Mitarbeiter, es wird jedoch mehr gefordert als früher. ... Die Schwächeren werden am Arbeitsplatz benachteiligt, Mobbing nimmt zu."
Kann die weitverbreitete Meinung: „Hauptsache eine Arbeit haben!" wirklich unkommentiert stehen bleiben? Oder darf auch nachgefragt werden, was Arbeit mit uns Menschen macht, wenn die oben angeführten Zitate stimmen?
Was Menschen in der Arbeitswelt erleben ist zentrales Anliegen der KAB, die als Katholische Arbeitnehmer/innen Bewegung die „Arbeit" in ihrem Namen trägt.
„Wir stellen den Menschen in die Mitte" war die Kernaussage des neuen Grundsatzprogramms, welches im Jahr 2001 - nach einem intensiven Diskussionsprozess - beschlossen wurde. Beim Engagement für Menschen in der Arbeitswelt tauchen viele Fragen auf.
> 1.1. Leben wir noch in einer Arbeitsgesellschaft?
Inhalt
1. Sehen - Hauptsache Arbeit?
2. Urteilen - Biblische Inspirationen
3. Handeln - Das Projekt "Gute Arbeit"