Pater Jakob Gapp – Preis 2010
Bereits zum 5. Mal wurde somit ein Tiroler Betrieb mit der ideellen, nicht dotierten Anerkennung ausgezeichnet, welche auf Initiative der Katholischen ArbeitnehmerInnen-Bewegung Tirol von Bischof Scheuer gestiftet wurde. Gestaltet haben den Preis heuer erstmals Mitarbeiter der Fa. Swarovski in Wattens.
Gute Arbeit ermöglichen
In seiner Predigt hob der Bischof das Bemühen der Firma Schenker um Gesundheit am Arbeitsplatz, eine gute innerbetriebliche Kommunikation, die Fortbildung der MitarbeiterInnen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hervor. In einer Zeit „in der die Arbeitswelt immer weniger menschengerecht ist, weil die obersten Etagen kaum mehr wissen, wie es den Mitarbeitern in den unteren Etagen geht“, und viele Menschen nicht mehr wüssten, für wen und für was sie eigentlich arbeiten, stelle sich die Frage, wie die Arbeitswelt lebensverträglicher, familiengerechter und auch frauengerechter gestaltet werden könne. „Der Pater-Jakob-Gapp-Preis 2010 wird an die Niederlassung Tirol der DB Schenker & Co AG verliehen, weil hier gute Arbeit geleistet und ermöglicht wird“, so der Bischof. „Schenker nimmt auch die soziale, gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Verantwortung nach außen wahr“, würdigte Bischof Scheuer die Unternehmenspolitik der Tiroler Niederlassung. Die Ausrichtung auf das Gemeinwohl könne aber für Unternehmen bedeuten, dass sie nicht im Sinne der „shareholder value“ zu betreiben sind, „sondern auch den MitarbeiterInnen, den Zulieferern, den Kunden und Konsumenten, der Region, in der ein Unternehmen produziert“, verpflichtet sind.
Bemühen um Wohlbefinden im Betrieb
Franz Wechselberger, Vorsitzender des Arbeitskreises „Seliger P. Jakob Gapp SM“, unterstrich in seiner Laudatio, dass es bei der Auswahl der Preisträger des P.-Jakob-Gapp-Preises um die Gesamtheit des Betriebes gehe. So sei man zur Überzeugung gelangt, dass sich bei Schenker sowohl die Geschäftsleitung als auch die MitarbeiterInnen gemeinsam um „Wohlbefinden und Wohlbehagen“ im Betrieb bemühten. Dafür spreche die hohe Verbundenheit der 285 MitarbeiterInnen der Tiroler Niederlassung ebenso wie die hohe, durchschnittliche Verweildauer im Betrieb. Speziell gewürdigt wurden von der Jury auch der breite Informationsaustausch innerhalb des Unternehmens sowie die hohe Bereitschaft der Firmenleitung, Ideen und Vorschläge der MitarbeiterInnen umzusetzen. Mit der Schenker-Akademie wird den MitarbeiterInnen kostenlos eine Möglichkeit zur fachlichen und persönlichen Weiterbildung angeboten.
Auch die Lehrlingsausbildung im Rahmen eines Patensystems überzeugte die Jurymitglieder. Um Mitarbeiterinnen den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern, bietet Schenker eine weitgehend flexible Arbeitszeitgestaltung an. In Kooperation mit den Kinderfreunden wurde eine maßgeschneiderte Kinderbetreuung erarbeitet - Schenker übernimmt 50 % der anfallenden Kosten.
Aber auch das außerbetriebliche Engagement von Firmenleitung und MitarbeiterInnen wie kostenlose Transportleistungen im Katastrophenfall und die tätige und finanzielle Unterstützung von Pfarren und karitativen Organisationen habe die Jury beeindruckt, so Wechselberger.
Verpflichtung, den Weg fortzusetzen
Als Verpflichtung, diesen Weg fortzusetzen, sah Direktor Hans-Dieter Salcher die Auszeichnung, für die er mit tiefer persönlicher Freude im Namen des DB Schenker Tirol Teams seinen Dank zum Ausdruck brachte: „Die Verleihung des P.-Jakob-Gapp-Preises bedeutet eine sehr große Auszeichnung und Ehre für unser Unternehmen und allen hier tätigen MitarbeiterInnen“. Salcher, der in Kürze in den Ruhestand treten wird, ist vor 52 Jahren selbst als Lehrling in den Betrieb gekommen und hat sich in der Zeit seiner Leitung stets um eine Unternehmenskultur bemüht, in der sich die Mitarbeiter wohlfühlen können.
Erinnerung an seligen Jakob Gapp
Der Preis erinnert an den 1897 in Wattens geborenen Pater Jakob Gapp, Mitglied der Gesellschaft Mariens SM. Er gilt als unbedingter Vertreter der Katholischen Soziallehre. 1943 wurde Gapp wegen seines Widerstandes gegen das NS-Regime enthauptet. Sein vorbildliches soziales Wirken hat die Katholische ArbeitnehmerInnen-Bewegung Tirol dazu bewogen, ihn zu ihrem 2. Patron zu erwählen.
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