Welttag für menschenwürdige Arbeit
Die Kath. ArbeitnehmerInnen Bewegung in ganz Österreich machte mit einer Karten-Verteilaktion auf diesen Tag aufmerksam und stellt damit die Arbeit in den Blickpunkt. Nicht nur auf Erwerbsarbeit, sondern auch die „unbezahlte" Arbeit die meist von Frauen verrichtet wird, wie Kindererziehung, Pflege von Angehörigen und ehrenamtliche Tätigkeiten sollten gewürdigt werden.
Die Aktion ist schnell erklärt: Fabriken, Werkstätten, Büros und Handelsgeschäfte wurden besucht, den MitarbeiterInnen wurde ein guter Arbeitstag gewünscht und Glückwünschkarten mit der Aufschrift „EINEN GUTEN ARBEITSTAG“ verteilt. Die KAB brachte damit zum Ausdruck, dass die Menschen im Mittelpunkt der Arbeitwelt stehen müssen und forderte dabei ganz besonders GUTE ARBEIT ein.
„Für die Zukunft ist es notwendig, eine Arbeit zu finden, an die man glaubt und die man gerne tut und nicht mehr oder minder erleidet. Eine Arbeit, die erhebt statt zu erniedrigen, die belebt, statt bedrückt, die Kraft gibt, anstatt die Seele auszusaugen“ fordert der in den USA lebende Philosoph Frithjof Bergmann.
Wie definiert die Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung GUTE ARBEIT?
Gute Arbeit ...
- garantiert die Würde des Menschen - Gute Arbeit muss als sinnvoll erlebt werden können
- sorgt für gerechtes Einkommen - Gute Arbeit sichert sowohl die eigene Existenz als auch jener anvertrauten Personen (Sorgepflicht)
- trägt Verantwortung für die Umwelt - Gute Arbeit gestaltet und schützt die Welt
Wie definiert die Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung menschenwürdige Arbeit?
Wir bezeichnen Arbeit als menschenwürdig, ...
- wenn die Bedürfnisse des Menschen angemessen berücksichtigt werden
- wenn gerechter Lohn bezahlt wird
- wenn gemeinsam von MitarbeiterInnen und UnternehmerInnen am wirtschaftlichen und finanziellen Erfolg eines Unternehmens gearbeitet wird
- wenn Mitverantwortung wahrgenommen und Eigeninitiative eingebracht werden kann
- wenn die Produkte dem Fortschritt und dem Wohl der Menschheit dienen
- wenn Produkte und Produktion nachhaltig sind
- wenn sie ungerechter Verteilung nicht Vorschub leistet
Obwohl von einer Konjunkturerholung gesprochen wird, deutet nur wenig auf ein Ende der Beschäftigungskrise hin. Jeder Arbeitsplatzverlust ist ein menschliches Drama, und bisher sind seit dem Beginn der Krise im Jahr 2008 weltweit 34 Millionen Arbeitsplätze verloren gegangen und 64 Millionen Menschen in exteremer Armut versunken.
Rund die Hälfte der Beschäftigungsverhältnisse weltweit ist ungesichert, und auch in Österreich ist die Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse und Leiharbeit erkennbar.
70 % der prekär Beschäftigen aberbeitn weitgehend unbezahlt innerhalb der Familie oder ohne Beschäftigungsverhältnis und auf eigene Rechnung.
Abgesicherte Arbeitsplätze werden in Österreich abgebaut, zu Gunsten von ungesicherten und beliebig verwendbarer Leiharbeit. Leiharbeit hat in Österreich um 40 % zugenommen und wird immer mehr zum Normal- als zum Sonderfall der Anstellung. Die soziale Absicherung der Leiharbeiter/innen ist in Keinster Weise vergleichbar mit regulären Arbeitsverhältnissen.
Weltweit verfügen weltweit nur 20 % der Menschen über einen guten oder ausreichenden Sozialschutz, d.h. 80 % sind von sozialer Unsicherheit und Armut bedroht.
Insbesonders Frauen sind von unsicheren und prekären Beschäftigungsverhältnissen betroffen: Diese Daten treffen zwar nicht mit aller Härte auf Österreich zu, aber auch bei uns sind fast eine halbe Millionen Menschen von Armut betroffen.
> Positionspapier zur menschenwürdigen ARBEIT (pdf 49.4 KB)
> zur Presseaussendung (pdf 35,6 KB)
> zur Kathpress-Meldung vom 6.10.2010
Impressionen vom Aktionstag:
Die KAB wünscht der Bundesministerin für Frauen und Öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek einen guten Arbeitstag.
v.l.n.r.: Monika Schwarz (KABÖ Bürosekretärin), Ingrid Ungersböck (Bürosekretärin KAB Wien), Mag. Michael Gaßmann (Diözesansekretär KAB Wien), BM Gabriele Heinisch-Hosek, Maria Etl (KABÖ Bundessekretärin)
Frühmorgens war die KABÖ in einer Buchhandlung (in der Wollzeile in Wien) unterwegs um die MitarbeiterInnen einen guten Arbeitstag zu wünschen.
v.l.n.r. Monika Schwarz (KABÖ), Martin Mühlauer
Den MitarbeiterInnen der Katholischen Aktion Österreichs wurde ebenfalls ein guter Arbeitstag gewünscht.
v.l.n.r. Monika Schwarz (KABÖ), Gertraude Huemayer (KAÖ)
v.l.n.r.: Mag. Elisabeth Seidl (KAÖ Geschäftsführerin), Maria Etl (KABÖ Bundessekretärin)
Die KAB Wien besuchte den Wiener Bürgermeister Michael Häupl.
Im Rahmen unseres Aktionstages wurde auch Sozialminister Rudolf Hundstorfer ein guter Arbeittag gewünscht.
v.l.n.r.: Mag. Michael Gaßmann (KAB Wien), Christa Ellbogen (KABÖ), BM Rudolf Hundstorfer
Die KAB arbeitet seit vielen Jahren hervorragend mit dem ÖGB (Virilmandat im ÖGB-Vorstand) zusammen und daher wurde auf die MitarbeiterInnen des ÖGBs nicht vergessen.