8. Dezember: Betreiberpflicht aussetzen!
Viele Unternehmen öffnen daher ihre Geschäfte am 8. Dezember nicht mehr. Betriebs- und Personalkosten können mit dem ausbleibenden Umsatz kaum wettgemacht werden. Die Entscheidungsfreiheit, die Geschäfte geschlossen zu halten, haben Unternehmen in Shoppingcentern nicht. Die Betreiberpflicht zwingt sie, am 8. Dezember aufzusperren, egal ob es sich rechnet, egal ob sich Angestellte finden. Und das ärgert Christian Lindmeier, selbst Betriebsrat im Handel und Sprecher der Wiener Allianz für den freien Sonntag. „Mit der Betreiberpflicht werden alle Mieter in Shoppingcentern gezwungen, am 8. Dezember aufzusperren. Und dieses Vorgehen stürzt nicht nur kleinere Unternehmen in unnötige Kosten, sondern belastet die Umwelt mit Verkehr und Energie unnötig“, so Lindmeier.
Umdenken der Großkonzerne und der Centermanager wünschenswert
Die Zeichen der Zeit stehen günstig, den 8. Dezember wieder als vollwertigen, handelsfreien Feiertag freizugeben. Davon ist auch Antonia Indrak-Rabl, Geschäftsführerin des Katholischen Familienverbandes Wien und Sprecherin der Wiener Sonntagsallianz überzeugt. Schon die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Konsumbereitschaft der Menschen an diesem Tag schwach ist. Eine Umfrage aus 2022 ergab, dass lediglich 15 Prozent der Befragten an diesem Tag einkaufen gehen wollen. Mehr als die Hälfte betrachtet Maria Empfängnis als Familientag, knapp die Hälfte will diesen für andere Freizeitbeschäftigungen als Shopping nutzen. „Die Adventzeit ist ohnehin für Handelsangestellte, vorwiegend Frauen, die stressigste Zeit im Jahr. Ich wünsche mir, dass innere Einkehr und familiäre Gemeinschaft, die ohnehin an Bedeutung gewinnen, auch wieder lebbar werden“, so Indrak-Rabl. „Setzen wir doch mit einem arbeitsfreien 8. Dezember ein Zeichen für die Menschen, Familien und die Umwelt“, so die Sprecher:innen der Wiener Sonntagsallianz abschließend.
Die Wiener Allianz für den freien Sonntag ist Teil der Der Allianz für den freien Sonntag Österreich. Ihr gehören über 50 Organisationen aus Kirche, Arbeit, Wirtschaft und Vereinen an. Gemeinsam setzen sie sich für Zeitwohlstand und Lebensqualität in Form gemeinsamer freier Zeit ein, wie sie der freie Sonntag bietet.